Maßstab Moral
"Nach welchen Maßstäben soll ich mich eigentlich im Umgang mit anderen Menschen richten?"
Es haben sich seit Beginn der Menschheit gewisse gesellschaftliche Grundregeln, die Moral entwickelt. Diese gibt es in jedem Kulturkreis, wenn auch unterschiedlichster Form und Ausprägung. Unsere Sozialität (Geselligkeit) wird hiervon beeinflusst und geprägt. Religionen sind der Versuch, eine gewisse Moral zu festigen.
Nun – was ist Moral? Im Volksmund gibt es eine Weisheit, die da lautet:
„Was Du nicht willst, daß man Dir tu, das füg auch keinem Anderen zu“
Es ist gut und schön, sich an diese Weisheit zu halten. Das Verzwickte an der ganzen Angelegenheit ist nur, daß sich viele Menschen zunehmend ihre eigene Vorstellung von Moral entwickeln, die mit der allgemeinen, gesellschaftlichen Moral immer weniger zu tun hat.
Das heißt, daß es immer weniger gemeinsame Regeln gibt; immer mehr Menschen haben ihre eigenen.
Bezogen auf die Volksweisheit bedeutet dies: Das, was diese Menschen mit mit eigener Moral (eigenen Regeln) für gut befinden, übertragen sie auch automatisch auf ihre Mitmenschen und meinen, daß es für sie ebenfalls gut sein muß.
Die extremste Form findet man bei Verbrechern: sie haben oft ihre eigenen - ganz sonderbaren - Moralvorstellungen. Die Gedankengänge dieser Menschen kann man oft als pathologisch bezeichnen, auf die ich aber nicht näher eingehen möchte.
Wie kann man dieser Entwicklung aber unter uns "normalen" Menschen entgegenwirken......?
Das Zauberwort heißt Empathie – die Fähigkeit, sich in Menschen hineinzudenken und mitfühlen zu können.
Haben wir diese Eigenschaft nicht schon mit unseren Genen oder aus unserer Kinderstube mitbekommen, ist dies nicht so schlimm. Wichtig ist der Wille, sich dies anzueignen; zu erfahren, was unseren Mitmenschen, mit denen man Kontakt hat, wichtig ist.
Wenn wir erfahren, was unseren Mitmenschen wichtig ist und wir Ihnen dies geben können, so werden wir feststellen, daß diese Menschen uns gegenüber sich ebenfalls wesentlich kooperativer verhalten werden, als wir es uns ursprünglich vorstellen konnten.
Dies ist nicht zu verwechseln mit Selbstaufgabe oder Anpassung!
Es geht vielmehr darum, sich im Hinblick auf eine gute Kooperation zu ändern, sich dabei aber selbst treu zu bleiben.
Wenn Führungskräfte in sozialer Kompetenz geschult werden – warum sollten wir uns dieses Wissen nicht auch aneignen können?
Wer nicht willens ist, Dinge rein über seinen Glauben anzuerkennen, der ist zu einem Leben voller Zweifel verurteilt.